Archäologische Museen Istanbul, das erste Museum Türkeis, beherbergt mehr als 1 Million Werke aus alten Zivilisationen, die in einem großen Raum, der von Anatolien über den Kaukasus bis Mesopotamien und Arabien reicht, entstanden sind
Archäologische Museen Istanbul, das sich am Hang Osman-Hamdi-Bey befindet, der vom Gülhane-Park zum Topkapı-Palast auf der historischen Halbinsel führt, bestehen aus drei Hauptabschnitten: das Archäologische Museum, das Museum für alte orientalische Werke und das Fliesenpavillon-Museum.
Die Gründungsgeschichte des Archäologische Museen Istanbuls geht auf die osmanische Zeit zurück. Das erste Museum, das in der osmanischen Zeit eröffnet wurde, ist das sog. „Müze-i Hümayun“, bekannt als Staatsmuseum, das in der Hagia-Irene mit den Bemühungen des Artillerie-Marschalls Ahmed Fethi Pasha gegründet wurde. Das Museum bestand aus zwei Hauptteilen: Mecma-i Asar-ı Atika, (Sammlung alter Werke) und Mecma-i Esliha-i Atika (Sammlung alter Waffen).
Türkische Fliesen- und Keramikwerke sind im Fliesenpavillon-Museum zu bewundern
Als die Sammlungen des Museums allmählich wuchsen, wurden die darin enthaltenen Werke in den historischen Fliesenpavillon verlegt, der 1472 errichtet, als Jagdschloss von Sultan Mehmet II diente und einer der ältesten zivilen Architekturwerke in Istanbul ist und 1880 für Besucher geöffnet wurde. Heute werden im Fliesenpavillon-Museum Beispiele türkischer Fliesen und Keramiken aus seldschukischer und osmanischer Zeit ausgestellt.
Osman Hamdi Bey, der 1881 zum Verwalter des Fliesenpavillon-Museum ernannt wurde, leitete in seiner Zeit eine neue Ära in der türkischen Museologie eingeleitet. Osman Hamdi Bey, der Ausgrabungen am Berg Nimrod, in Myrina-, Kyme- und den sonstigen Alolia-Nekropolen und im Lagina-Hekate-Tempel durchführte, entdeckte die Königsnekropole von Sidon infolge der Ausgrabungen in Sayda (Sidon) zwischen 1887 und 1888. Er kehrte mit vielen Sarkophagen – unter anderem dem weltweit berühmten Alexandersarkophag – nach Istanbul zurück. Diese Fundstücke werden in den Archäologischen Museen ausgestellt.
Das neue Museumsgebäude wurde im neoklassizistischen Stil gebaut
Aufgrund der Tatsache, dass der historische Fliesenpavillon die hohe Zahl an Werke nicht mehr bewältigen konnte, wurde das Gebäude gebaut, das heute als das Archäologische Museum Istanbul genutzt wird. In der Zeit von Osman Hamdi Bey, im Jahr 1883, wurde das neue Museumsgebäude im neoklassizistischen Stil, das von Alexander Vallaury, dem Architekten der „Sanayi-i Nefise Mektebi“ (Schule für bildende Künste), erbaut wurde, am 13. Juni 1891 für Besucher geöffnet. Die alte Schrift auf osmanischem Türkisch über die Giebel der Eingangstüren des Museums lautet „Asar-ı Atika Müzesi“ (Antiquitätenmuseum). Der Siegel auf dem Text gehört Sultan Abdulhamid II.
In dem Gebäude, das als Schule für bildende Kunst genutzt wurde und heute das Museum für alte orientalische Werke beherbergt, werden Keilschriftdokumente zusammen mit Werken der Arabischen Halbinsel, Ägyptens, Mesopotamiens und Anatoliens der vorislamischen Zeit ausgestellt.
"Ein Museum ohne physische und sprachliche Barrieren"
Der stellvertretende Direktor der Archäologischen Museen Istanbul, Muharrem Hayır, informierte über die im Museum durchgeführten Restaurierungsarbeiten. „Die im Hauptgebäude begonnenen Restaurierungs- und Verstärkungsarbeiten sollen in drei Schritten durchgeführt werden. Die erste Phase der Arbeiten wurde im September 2019 abgeschlossen und ein Teil des klassischen Hauptgebäudes für Besucher geöffnet. Durch die Restaurierung des Museums, wurde ein klares Referenzzentrum für nationale und internationale Archäologie geschaffen, Einfachheit und Symmetrie erreicht und es wurde ein Museum geschaffen, das das reiche archäologische Erbe der Türkei spiegeln soll. Gleichzeitig ist es nicht nur ein Ort für die Ausstellung der Werke - Es soll ein Museum geschaffen werden, das die Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen anspricht, die Texturen, Lichter, Skalen und Botschaften von Struktur und Darstellung harmonisiert, die Nachhaltigkeit technologischer Ressourcen erleichtert und keine physischen oder sprachlichen Barrieren aufweist“, so Hayır.
370.963 Personen haben das Museum seit Anfang des Jahres 2019 besucht. Die Arbeiten am Südflügel werden fortgesetzt. „Wir planen die Öffnung des Südflügels für Juni 2020. Sobald die Arbeiten hier abgeschlossen sind, werden die Arbeiten im Nordflügel fortgesetzt“, erklärte Hayır.
Die Archäologischen Museen Istanbul sind montags geschlossen und können in der Sommersaison zwischen 09.00 und 20.00 Uhr und in der Wintersaison zwischen 09.00 und 17.00 Uhr besucht werden. In den Archäologischen Museen Istanbul gilt die „Müzekart“.
Source:
100 Museums of Istanbul Ahmet Apaydın-Ömer Faruk Salar- İstanbul Büyükşehir Belediyesi Kültür A.Ş. Publications-Istanbul-2017
https://muze.gov.tr/muze-detay?SectionId=IAR01&DistId=IAR
https://istanbul.ktb.gov.tr/TR-202450/istanbul-arkeoloji-muzeleri.html